Getriebe I

In Bezug auf Getriebe gibt es für den Lomax-Besitzer einiges Interessantes zu wissen. Es gibt aus der Entenfamillie eigentlich nur zwei Getriebe, die zur Auswahl stehen. Zum einen ist es das Enten-Getriebe (2CV6 ab 81 wegen Scheibenbremse), zum anderen das Dyane/ AK-Dyane-Getriebe ("Kantige Ente, bzw. moderne Kastenente").

Die meisten Lomax-Besitzer fahren mit dem 2CV6 Getriebe, da es beim Spenderfahrzeug automatisch abfällt. Dies ist die technisch und finanziell einfachste Lösung, paßt aber von der Abstufung der Gänge nicht zum Auto (pers. Meinung des Autors). So werden die ersten drei Gänge beim Beschleunigen flott durchgeschaltet und im vierten der Motor an seine Drehzahlgrenze gebracht (Drehzahlen jenseits der 7000 U/min möglich).

Eine andere, einfache Lösung ist der Einbau eines Dyane-Getriebes. Dieses ist zwar im vierten Gang länger übersetzt als ein 2CV6 Getriebe, hat aber in den unteren Gängen eine kürzere Übersetzung. Es eignet sich deshalb relativ gut für Paß-Fahrten und steiles Gelände (gigantische Beschleunigung).

Wer ein noch längeres Getriebe sucht, hat nun noch die Möglichkeit die zwei Varianten zu kombinieren. So bekommt man bei Verwendung der 2CV6 Gangräder und des Dyane Achsabtriebes (Kegelradpaar mit Differential) ein Getriebe das in allen Gängen länger ist.

Die Umkehrung dieser Bastelei hat ein extrem kurzes Getriebe zur Folge (Geeignet für Bergziegen, aber das ist eine andere Geschichte).

Ein Hinweis für Bastler: Bevor man ein Getriebe erwirbt, sollte man testen ob es das richtige ist, da bei vielen Fahrzeugen die Getriebe/Motoreinheit öfter gewechselt wurde als Öl und das ohne Rücksicht auf Richtigkeit.

Dies kann man durch Auszählen der Untersetzung im Ersten Gang. Dazu setzt man eine Seite des Abtriebes fest, markiert sich einen Punkt an Antrieb (Kupplungswelle) und Abtrieb. 1 Umdrehung am Abtrieb ergeben dann 10 3/4 Umdrehungen am Antrieb für ein 2CV Getriebe und 11 1/4 Umdrehungen für ein Dyane Getriebe. Diese Methode funktioniert auch im eingebauten Zustand (Auto auf einer Seite aufbocken, Zündkerzen herausdrehen und Motor mit der Kurbel durchdrehen).

Die Umbauanleitung ist sehr gut in der Reparaturanleitung Nr. 340 Citroen 2CV/Dyane (Verlag Bucheli / ZUG) beschrieben. Man sollte nur beachten, das die Mutter des Tachoabtriebes passend zum Kegelradpaar ist, da sonst die Anzeige nicht mehr stimmt.

Und nun zu den technischen Daten:

Ganguntersetzung 2CV6 Dyane
1.Gang 5,20:1 5,75:1
2.Gang 2,65:1 2,93:1
3.Gang 1,78:1 1,92:1
4.Gang 1,31:1 1,35:1
R.Gang 5,20:1 5,75:1
Achsabtrieb 4,125:1 3,875:1


Kurz 2CV6 Dyane Lang
1.Gang 23,72:1 21,45:1 22,28:1 20,15:1
2.Gang 12,09:1 10,93:1 11,35:1 10,27:1
3.Gang 7,92:1 7,34:1 7,44:1 6,90:1
4.Gang 5,57:1 5,40:1 5,23:1 5,08:1
R.Gang 23,72:1 21,45:1 22,28:1 20,15:1

Bei 6000 U/min erreicht man mit dem langen Getriebe eine Geschwindigkeit von ca. 120 km/h (echte, ohne Tachoabweichung) und das seit 5000km vom mir eigenhändig getestet!